Originaleintrag auf alter Homepage  - 23. Oktober 2010 um 13:42 Uhr - Harald Kayser

Auf unserem (letzten) Gruppentreffen am 7.Okt.2010 haben wir angeregt durch 2 neue junge Tuxe die Idee einer Arbeitsgruppe_LFS beschlossen.

LFS = Linux from Scratch: http://www.linuxfromscratch.org/

Auszug aus dem Handbuch ( deutsche Übersetzung des Buches "Linux From Scratch" )

http://oss.erdfunkstelle.de/lfs-de/index.shtml


Ein selbstgebautes LFS-System entspricht nicht einfach nur Spezifikationen und Anforderungen von Anwendern, sondern ist auch eine ideale Lernbasis für Programmierer und Systemadministratoren, mit der man sein Linux-Wissen erweitern kann.
Aus diesem breiten Interesse heraus entstand dann das Projekt Linux From Scratch.
Einer der größten Vorteile von LFS ist, dass Sie mehr Kontrolle über Ihr System erhalten, ohne sich auf die Linux-Version von jemand anders verlassen zu müssen.
Mit LFS sitzen Sie selbst am Steuer und können jeden Aspekt Ihres Systems beeinflussen, wie zum Beispiel das Ordner-Layout oder die Einrichtung der Bootskripte.
Auch bestimmen Sie, wo, warum und wie Programme installiert werden.
Ein weiterer Vorteil von LFS ist die Möglichkeit, Linux sehr kompakt zu halten.
Wenn Sie eine übliche Linux-Distribution verwenden, installieren Sie für gewöhnlich viele Programme die Sie nie benutzen werden.
Diese liegen dann unnütz auf der Festplatte und verbrauchen Speicherplatz (oder CPU-Ressourcen). Es ist leicht, ein LFS-System unter 100 MB zu installieren.

die allgemeine Vorgehensweise in stark zusammengefasster Form
Sie werden LFS mit Hilfe einer bereits laufenden Linux-Distribution (wie z. B. Debian, Mandriva, Red Hat oder SuSE) installieren.
Das bestehende System (der Host) wird als Einstiegspunkt benutzt,
denn Sie brauchen Programme wie Compiler, Linker und eine Shell, um Ihr neues System zu erstellen.

Auszug aus der Inhaltsbeschreibung:

  • Kapitel 2 beschreibt das Anlegen einer neuen Linux-Partition und eines Dateisystems, auf dem Ihr neues LFS-System kompiliert und installiert wird.
  • Kapitel 3 /beschreibt/ welche Pakete und Patches Sie herunterladen müssen.
  • Kapitel 4 erklärt das Einrichten einer funktionsfähigen Arbeitsumgebung für die kommenden Arbeitsschritte.
  • Kapitel 5 beschreibt dann die Installation der Pakete für die grundlegende Entwicklungsumgebung.
  • Kapitel 5 erklärt auch, wie die erste Version der Basiswerkzeuge, inklusive Binutils und GCC, erzeugt wird. Erste Version bedeutet in diesem Zusammenhang, dass diese zwei Pakete installiert werden.
  • Kapitel 6 wird das endgültige LFS-System erstellt. Wir benutzen das Programm chroot (chroot = change root = wechseln der Basis), um eine Shell in einer virtuellen Umgebung zu starten. In der neuen Shell ist der Basisordner auf die LFS-Partition eingestellt. Chroot'en ist so ähnlich wie Neustarten und Einhängen der LFS-Partition als root-Dateisystem.
  • Zum Abschluss der Installation werden in Kapitel 7 die Bootskripte eingerichtet; der Kernel sowie der Bootloader werden in Kapitel 8 behandelt.

 

Um dieses aufwändige Unternehmen nicht nur an den Gruppentreff-Abenden oder gar allein im eigenen Kämmerlein zu stemmen, schlägt Schneifeltux Kalle vor, die Arbeit für alle Mitglieder jederzeit auch auf einem ÜbungsServer nachzuvollziehen, mitzugestalten.

Dazu stellt er einen textorientieren ssh-Zugang auf einem neu installiertem DEB-05 zur Verfügung (mit ssh-key, also als sicherer Zugang) auf seinen virtuellen Servern ein. Der bekommt die komplette Entwicklungsumgebung, wie sie gefordert wird.


Die Einrichtung der Zugänge und grundlegenden Vorbereitungen hierfür soll dann auch der Themenschwerpunkt
des nächsten Gruppentreffens am 4.Nov.2010, 19.00 Uhr in Pronsfeld sein.
Wer also noch Lust hat mit einzusteigen ins LFS_Projekt der Schneifeltuxe, ist an diesem Abend
(und folgenden Gruppentreffen + ssh-Sitzungen) herzlich willkommen!